Romeo und Julia


1. Verona (Verone)
2. Der Hass (La haine)
3. Einmal (Un jour)
4. Herrscher der Welt (Les rois du monde)
5. Die Angst (J'ai peur)
6. Ich bin schuldlos (C'est pas ma faute)
7. Siehe da, sie liebt (Et voila qu'elle aime)
8. Liebe (Aimer)
9. Das Duell (Le duel)
10. Die Verzweiflung (Duo de Désespoir)
11. Mein liebes Kind (Avoir une fille)
12. Ohne Sie (Sans elle)
13. Wie sag ich’s ihm (Comment lui dire)
14. Julias Tod (La mort de Juliette)
15. Warum (J'sais plus)


1. Verona

DER FÜRST:
Wenn ihr bereits alles kennt,
jedes Wissen euer Eigen nennt,
seid ihr von langen Reisen matt?
Willkommen in der Stadt!

Wenn ihr das Abenteuer sucht,
wenn ihr es nie so ganz verrucht,
macht euch das Leben noch nicht satt?
Willkommen in der Stadt!

Hier ist es so, wie anders wo,
nichts bleibt geheim, nichts inkognito.
Hat euch der Zufall hergebracht,
genießt mit uns die Nacht!

ALLE:
Viva Verona! Schönes Verona!
Wo jeder leidenschaftlich hasst,
und Liebe niemals wirklich passt.
Hier machen zwei nur das Gesetz
die Montagues und Capulets!
Niemand muss wählen in dem Streit
man tat’s für uns vor langer Zeit!

Viva Verona! Schönes Verona!
Das Gift des Hasses fließt hier gut
in unser Leben, unser Blut!
Die Gärten blühen hier jedes Jahr
auch uns’re Frauen sind wunderbar!
Wir leben hier im Paradies
doch unsere Seelen im Verließ!

DER FÜRST:
Viva Verona!

Schlaft ihr am Abend glücklich ein?
Vertraut darauf geliebt zu sein?
Diese Ruh’ man hier nicht hat!
Willkommen in der Stadt!

Auch über uns hat Gott Gewalt!
Wir sterben, doch wir sterben alt!
Hier jeder eine Krone hat,
Willkommen in der Stadt!

Hier ist es so, wie anders wo,
nichts bleibt geheim, nichts inkognito
Hat euch der Zufall hergebracht
genießt mit uns die Nacht!

ALLE:
Viva Verona! Schönes Verona!

MÄNNER:

Viva Verona! Schönes Verona!

ALLE:
Wo jeder leidenschaftlich hasst,
und Liebe niemals wirklich passt.
Hier machen zwei nur das Gesetz
die Montagues und Capulets!
Niemand muss wählen in dem Streit
Man tat’s für uns für lange Zeit.

Viva Verona! Schönes Verona!
Das Gift des Hasses fließt hier gut
in unser Leben, unser Blut!
Die Gärten blühen hier jedes Jahr
auch unsre Frauen sind wunderbar!
Wir leben hier im Paradies
doch unsere Seelen im Verließ!

DER FÜRST:
Benvolio und Mercutio, zwei Freunde, die ihre Waffen lieben.

BENVOLIO, MERCUTIO:
Auch wenn der Fürst nun zu uns spricht, das ändert unsre Kampflust nicht!

DER FÜRST:
Und das ist Tybalt, der Blutsfeind, der Schlachtenführer!

TYBALT:
Gesetze sind für mich nichts wert, denn für mich zählt allein das Schwert!

DER FÜRST:
Stadt der Irren! Jeder kämpft gegen jeden! Der Krieg beherrscht den Alltag!

ALLE:
Viva Verona! Schönes Verona!
Das Gift des Hasses fließt hier gut
in unser Leben, unser Blut!
Die Gärten blühen hier jedes Jahr
und unsre Frauen sind wunderbar!
Wir leben hier im Paradies
doch unsere Seelen im Verließ!

DER FÜRST:
Verona, Verona!
Viva Verona!



2. Der Hass

LADY CAPULET:
Gott, steh uns bei.
Die Tyrannei bricht uns entzwei.
Gott, wir sind kalt
Gift hat uns bald
in der Gewalt.

Der Hass, der Hass
schleicht sich ein wie eine Schlange.
Der Hass, der Hass
weilt in unserem Herz schon lange.
Der Hass, der Hass
ist das Gift in unserem Blut.
Der Hass, der Hass
er brennt in uns als stete Glut.
Ich hasse den Hass!

LADY MONTAGUE:
Ich pflicht’ euch bei
die Sklaverei gibt uns nicht frei.
Freundschaftsgebot bringt uns nur Not
führt in den Tod.

Der Hass, der Hass
raubt uns allen den Verstand.
Der Hass, der Hass
Zerreißt hier jedes
Freundschaftsband

LADY CAPULET:
Der Hass, der Hass
warum hält er uns im Bann?
Der Hass, der Hass
er ist der mächtigste Tyrann!

Der Hass, der Hass

LADY MONTAGUE:
Für jede Nacht, die ich durchwacht
treff’ euch mein Zorn
Wie Feuerdorn
Die ihr verflucht
Den Hass nur sucht!
Verlor’n seid ihr
Wie jeder hier!

LADY CAPULET:
Seht euch nur an,
Was für ein Bann
Dies Todesspiel
Es nimmt euch viel,
Das Schreckensrad,
dreht ohne Gnad,
rafft euch dahin
kennt keinen Sinn!

BEIDE:
Was treibt euch nur von Menschenschwur
Zu Gräueltat und zum Verrat.
So hört doch endlich auf uns Frau’n
Unserm Gefühl sollt ihr vertraun.

ALLE:
Der Hass!



3. Einmal

ROMEO:
Von Frauen oft begehrt,
bin ich mit 20 Jahren.
Viel hat man mich gelehrt
was von Bedeutung war.

Von Frauen heiß begehrt
hab ich noch nie geliebt.
Ja, ich blieb unversehrt
in diesem ganzen Spiel vom Begehren,
im Spiel vom Verzehren.
Es ging nur ums Verführen,
doch ich will Liebe spüren.

JULIA:
Was weiß man von der Welt
mit noch nicht 16 Jahren?
Ich hoff die Lieb erhält die Zukunft wunderbar!
Ich hab noch nichts erlebt
und vieles weiß ich kaum.

Was mir vor Augen schwebt -
es ist ein großer Traum vom Verliebt sein,
ein Traum vom Vereint sein!
Ein Wunsch nur kann mich führen,
jetzt will ich Liebe spüren

ROMEO:
Einmal werde ich sie finden,
wahres Glück empfinden

JULIA:
Einmal wird die Sehnsucht enden,
wenn wir uns doch fänden!
Einmal...

BEIDE:
Einmal sind wir nicht mehr einsam,
fühlen dann gemeinsam..

Einmal lieben wir uns selig,
unverwundbar ewig!

Einmal - Liebe wird uns leiten über alle Zeiten,
jeden Tag aufs Neue schwören wir uns Treue.
Liebe lässt uns fliegen, Liebe lässt uns siegen.
Einmal...

Einmal, Liebe wird uns leiten über alle Zeiten,
jeden Tag aufs Neue schwören wir uns Treue.
Liebe lässt uns fliegen, Liebe lässt uns siegen.
Einmal...

Einmal.



4. Herrscher der Welt

ROMEO:
Hoch über uns
die Herrscher der Welt!
Sie führen ein Leben,
das nur ihnen gefällt.
Über die Grenzen reicht ihre Sicht.
Aber nur scheinbar

ROMEO & BENVOLIO:
uns sehen sie nicht!

BENVOLIO:
Herrscher der Welt sind niemals allein.
Doch bleiben sie einsam im goldenen Schein!
In ihren Schlössern wird nie gelacht.
Anders bei uns
wir vertanzen die Nacht!

ALLE:
Sich zu lieben,
zu vergnügen.
Tag und Nacht
in vollen Zügen!
Was kann uns das Leben bringen?
Wenn die Herrscher uns bezwingen.
Sich Moral und Macht zu beugen
heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier
die wahren Helden
das sind wir!

MERCUTIO:
Herrscher der Welt sind sehr besorgt.
Denn ihre Macht ist auf Zeit nur geborgt!
In eigne Falle stürzen sie bald.
Vor ihren Mauern macht Liebe selbst halt!

ROMEO, BENVOLIO, MERCUTIO:
Herrscher der Welt bekämpfen sich gern.
Doch auf dem Throne gibt es nur einen Herrn.
Der Krieg den sie wollen den führen wir nicht!
Das Spiel dieser Herrscher ist für uns keine Pflicht!

ALLE:
Sich zu lieben,
zu vergnügen.
Tag und Nacht
in vollen Zügen!
Was kann uns das Leben bringen?
Wenn die Herrscher uns bezwingen.
Sich Moral und Macht zu beugen
heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier
Die wahren Helden,
das sind wir!

ROMEO:
Es kommt die Zeit
wir sind bereit!

ALLE:
Sich zu lieben,
zu vergnügen.
Tag und Nacht
in vollen Zügen!
Was kann uns das Leben bringen?
Wenn die Herrscher uns bezwingen.
Sich Moral und Macht zu beugen
heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier
Die wahren Helden
das sind wir! (3x)

ROMEO:
Es kommt die Zeit
Wir sind bereit!

BENVOLIO:
Es kommt die Zeit
Wir sind bereit

ROMEO & BENVOLIO:
In vollen Zügen Tag uns Nacht.

ROMEO:
Tag und Nacht!

BENVOLIO:
Wir beugen uns keiner Moral

BENVOLIO & MERCUTIO:
Wir beugen uns niemals der Macht.



5. Die Angst

ROMEO:
Ihr meine Freunde,
verwandt im Geist.
Die ihr mich euren Bruder heißt.
Spürt ihr wie ich,
die gleiche Last?
Wie euch der Hauch des Todes fasst?
Ihr, die ihr lacht zu jeder Zeit
Für Scherze seid ihr stets bereit.
Ich, Romeo, fühl keinen Mut,
etwas bedrückt mich, ich geb sie zu.

Die Angst, die Angst,
dass unser leichtes Sein,
verwandelt sich zu Stein,
dass die Sterne, die uns führen,
die leere Lasten spüren.

Die Angst, die Angst,
die Angst, die Angst,
dass morgen etwas fehlt,
dass uns das Leben nur mehr quält
Spürt ihr nicht die Gefahr?
Sie lauert schon ganz nah!

Ihr meine Freunde,
mir verwandt,
Grenzen habt ihr nie gekannt.
Und auch die Frauen,
die ihr begehrt
habt ihr verlassen,
unbeschwert.

Ihr, die ihr nur die Jugend kennt
und Faulheit, eine Tugend nennt.
Mir, Romeo, mir wird ganz bang!
Ich seh, ich spür den Untergang!

Die Angst, die Angst
vor dem unbekannten Flug
vor der Eltern Lug und Trug
Wir glauben uns im Licht,
doch Glück so leicht zerbricht.

Die Angst, die Angst, die Angst, die Angst
dass unser Übermut,
schürt in den Göttern blinde Wut.
Trifft uns erst ihr Zorn,
dann haben wir verloren!

Die Angst, die Angst, die Angst,
dass die Sterne, die uns führen
die leeren Lasten spüren
Die Angst
Die Angst!
Die Angst!



6.Ich bin schuldlos

TYBALT:
Schön ist meine Welt wenn sie im Traum entsteht.
Kindheitswünsche hatt’ ich doch nie gelebt.
Man hat sie mir gestohlen, die Kinderzeit.
Ich bin der Sohn von Hass und Bitterkeit.

Man zog gekonnt mich auf in Dunkelheit.
Die einz'ge Lehre hieß "zum Krieg bereit".
Ich lebt' im Schatten, der auf Rache sinnt.
Zu schwarz, zu düster, grad für ein Kind.

Allein...
Ich bin ganz
Allein...

immer nur allein.

Ich bin schuldlos, ich bin schuldlos.
Nemt meine Eltern, seht doch hin,
so bin ich geworden, was ich bin.
Ich bin schuldlos, ich bin schuldlos.
Nur ihre Rache keimt in mir,
und ohne Zweifel folg ich ihr.

Ich bin schuldlos,
doch euer Blick wird mir zur Qual!
Ich bin schuldlos,
ich habe keine andere Wahl!
Der Hass hat mich in mir geballt,
bin ein Kind der Gewalt!

Ich bin schuldlos!

Ich bin schuldlos,
doch euer Blick wird mir zur Qual!
Ich bin schuldlos,
ich habe keine andere Wahl!
Der Hass hat mich in mir geballt,
bin ein Kind der Gewalt!

Schön ist meine Welt wenn sie im Traum entsteht.
Kindheitswünsche hatt’ ich doch nie gelebt.
Man hat sie mir gestohlen, die Kinderzeit.
Ich bin der Sohn von Hass und Grausamkeit.



7. Siehe da, sie liebt

DIE AMME:
Wie die Zeit verrinnt
ich hab mich nie beklagt.
"Nähr sie wie dein Kind",
hat man mir gesagt.
Doch als ich sie geseh'n,
ließ ich sie nicht mehr geh'n
Ich bat den Himmel sehr um Glück,
noch viel mehr:
Jetzt fängt ihr Leben an.

Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie lebt,
und im Nu ist sie
der Kindheit entschwebt.
Verlässt sie mich bald?
Ihre Amme, ihr Halt?
Wir haben keine Ähnlichkeit,
doch bei mir sucht sie Geborgenheit.
Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie schwebt.
Siehe da, sie lebt.

Sie ist meine Welt,
doch ich hab sie nicht allein.
Sie nennt sie mein Kind,
und ich denk, sie ist Mein!
Was trübt euch bloß die Sicht?
Vergönnt ihr Mütter nicht
dem eigenen Kind sein Glück?
Denkt an euch selbst zurück!
Jetzt fängt ihr Leben an!

Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie lebt
und ich seh wie sie
der Kindheit entschwebt.
Und ich stehe nur da,
seh sie an und seh klar.
Mein Leben gäb' ich für Julia.
Ich liebe sie so unfassbar!

Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie wagt,
nun den Weg zu geh'n
den ihr Herz ihr sagt!
Und ihr, die es kennt
wenn uns Sehnsucht verbrennt
gebt ihr die Kraft und den Glauben dran
Dass die Liebe halten kann.

Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie lebt.
Siehe da, sie liebt.
Siehe da, sie liebt!



8. Liebe

ROMEO:
Liebe, kann’s schön’res geben?
Liebe kann uns erheben,
zum Himmel wo Träume schweben
Liebe, kann’s schön’res geben?

JULIA:
Liebe, sie trägt mich vorwärts
Liebe, wie lässt sie mein Herz verbrennen
Und ich bin wehrlos
Liebe, ist ewig zeitlos.

BEIDE:
Liebe, sie gibt die Kraft um
Alles zu erreichen.
Ängste sie werden weichen.
Liebe, sei unser Zeichen!

JULIA:
Oh
Liebe, kann’s schön’res geben?
Liebe kann uns erheben.

ROMEO:
Zum Himmel wo Träume schweben

BEIDE:
Liebe, kann’s schön’res geben?

Liebe, sie trägt mich vorwärts
Liebe, wie lässt sie mein Herz verbrennen
Und ich bin wehrlos
Liebe, ist ewig zeitlos.

JULIA:
Liebe wird uns verbinden!

ROMEO:
Sie wird verbinden

BEIDE:
Gegner sie werden schwinden
Von nun an stehen wir vor einer
Liebe ist unbesiegbar.

ROMEO:
Ist unbesiegbar

JULIA:
Liebe ist unbesiegbar

ROMEO:
Liebe

BEIDE:
Ist unbesiegbar



9. Das Duell

MERCUTIO:
Tybalt, Tybalt,
dein Tod kommt bald.
Tybalt, Tybalt,
du wirst nicht alt.
Du bist ein Narr!
Nein `s ist nicht wahr.
Du bist Dreck
Und ich fege dich weg!
Deiner Stimme Klang
Und vor allem dein Gang,
das kotzt mich an.
Du elender Hund
Tybalt, Tybalt,
jetzt schlägt deine Stund!

TYBALT:
Mercutio!
Sieh dich doch an,
das bisschen Hirn
macht keinen Mann!
Du bist ein Clown,
so aufgebläht.
Dein Geist er hinkt
Doch du glaubst du bist Poet!
Seit unsrer Jugendzeit
verfolg ich den Plan
dich zu schlagen
du Scharlatan.
Mercutio, ich töte dich!

ROMEO:
Haltet ein ihr seid toll
Ihr vergesst unser Recht,
wenn ihr so weiterkämpft
das Gesetz ihr noch brecht.

ROMEO & BENVOLIO:
Haltet ein!

ALLE:
Sein, ganz einfach sein
Ohne Gewalt
Gebe uns Halt!
Sein in Sicherheit
Zu jeder Zeit in Einigkeit!
Frei, wir sind ganz frei
Niemand uns zwingt zur Barbarei.

ROMEO:
Vergesst doch eure Herkunft,
nur in der Liebe liegt die Zukunft!

ROMEO & BENVOLIO:
Frei von Hass und Rachsucht
So heißt unsre Sehnsucht.

ALLE:
Sein, ganz einfach sein
Ohne Gewalt
Gebe uns Halt!
Sein in Sicherheit
Zu jeder Zeit in Einigkeit!
Frei, wir sind ganz frei
Niemand uns zwingt zur Barbarei.

ROMEO:
Sein einfach sein!
Frei sein, frei!

ROMEO & BENVOLIO:
Haltet ein ihr seid toll
Ihr vergesst das Gesetz!
Lasst doch bitte den Fehler sein,
steckt doch endlich die Waffen ein!
Frei von Hass und Rachsucht
So heißt unsre Sehnsucht.

ALLE:
Frei sein

MERCUTIO:
Er hasst mich seit
Der Jugendzeit.
Nein, Romeo er hasst mich so.
Der Feigling glaubt er hat viel Mut,
doch, nein, ihn treibt die Tollwut!

TYBALT:
Misch dich nicht ein!
Du bist ein Schwein, ja.

Du tust gelehrt doch bist nichts wert,
du feige Kreatur versteckst dich nur.
Schau wie du stinkst vor Angst
Und um dein Leben bangst!

ROMEO & DIE AMME:
Frei von Schmerz und Qualen!

TYBALT:
Jetzt wirst du bezahlen!

ALLE:
Frei, frei, frei sein.
Frei sein,
frei sein.

Sein, ganz einfach sein
Ohne Gewalt
Gebe uns Halt!
Sein in Sicherheit
Zu jeder Zeit in Einigkeit!
Frei sein.
FREI!



10. Die Verzweiflung

PATER LORENZO:
Die Gunst, die du genießt
verdankst du ihm,
dem Fürst.
Bezahlen solltest du
mit dem Blut der Montague!
Und der Bann des Fürsten rettet dich;
sein Spruch war väterlich!

ALLE:
Wie ist die Welt verroht,
innerlich ganz tot,
oh Gott, ist die Welt verroht!
Was wird von uns verlangt,
damit man deine Gnad' erlangt?
Gott, warum erschaffst du eine Welt,
wo alles nur zu Staub zerfällt
und jeder sieht, wie Menschen töten?

DIE AMME:
Was wir auch immer tun,
die Welt kennt kein Pardon.
Julia, das lernst du nun,
doch ich, ich wusst' es schon.
Und du weinst, du weinst,
mein Kind, mein Herz,
und ich teile deinen Schmerz!

ALLE:
Wie ist die Welt verroht,
innerlich ganz tot,
oh Gott, ist die Welt verroht!
Was wird von uns verlangt,
damit man deine Gnad' erlangt?
Gott, warum erschaffst du eine Welt,
wo alles nur zu Staub zerfällt
und jeder sieht, wie Menschen töten?

Wie ist die Welt verroht,
innerlich ganz tot,
oh Gott, ist die Welt verroht!
Was wird von uns verlangt,
damit man deine Gnad' erlangt?
Gott, warum erschaffst du eine Welt,
wo alles nur zu Staub zerfällt
und jeder sieht, wie Menschen töten?

Wie ist die Welt verroht,
innerlich ganz tot,
oh Gott, ist die Welt verroht!
Was wird von uns verlangt,
damit man deine Gnad' erlangt?
Gott, warum erschaffst du eine Welt,
wo alles nur zu Staub zerfällt
und jeder sieht, wie Menschen töten?



11. Mein liebes Kind

LORD CAPULET:
Mein liebes Kind,
mein Augenstern.
Es geht geschwind
Dann bist du fern.
Aus einem Kind wird eine Frau
Mit jedem Jahr,
ich seh’s genau!

Hat man ein Kind,
als Himmelspfand
gehret es leicht
in Teufelshand.
Mit einem Kind,
wird guter Rat
trotz aller Sorg
schnell zu Verrat!
Mit einem Kind!

Leb ich durch sie,
sie ist mein Blut!
Ich geb’ für sie
mein höchstes Gut!

Und ich verdamm die Männerbrut!
Ich liebe sie, sie ist mein Blut!
Und ich verfluch die Männerbrut!

Mit einem Kind,
da fürchtet man,
dass sie betört ein Scharlatan
Mit einem Kind
Hab ich nicht mehr,
die Fraun verletzt
so wie bisher.
Mit einem Kind!

Wie ich sie hass,
die Männergier!
ich kenn den Blick,
er gilt nur ihr.

Und kommt der Tag
der sie mir nimmt!
Unangesagt,
er kommt bestimmt!
An diesem Tag,
ich dann verzag!
Verschließe fest
Im stiller Klag
Mein Herz da ich es nicht ertrag.
Mit einem Kind
hört man nie auf
im Lebenslauf
und hofft devot
ein Leben lang
bis hin zum Tod.
Dass sie versteht
Welche Liebe ich ihr bot.
Und sie mit Herz,
ungleichem Schmerz
ein Leben schenkt
und an mich denkt,
der sie so liebevoll gelenkt!

Mein liebes Kind,
Mein Augenstern
Es geht geschwind
Dann bist du fern
Nicht mehr das Kind
ich in ihr find,
es ist die Frau
auf die ich schau.

Mein liebes Kind,
mein liebes Kind!



12. Ohne Sie

ROMEO:
Ohne sie bin ich mutlos,
ohne sie bin ziellos.
Nun bin ich einsam, vom Glück verlassen,
es ist so grausam sie los zu lassen!

Wenn ich bei ihr bin
strahlt meine Seele hell,
wenn ich bei ihr bin
verrinnt die Zeit so schnell.
Wenn sie mich zärtlich hält
Bedeutet es mir die Welt!

Ohne sie bin ich mutlos,
ohne sie bin ich ziellos.
In einer fremden Stadt
Die keine Wärme hat.
Des Mordes angeklagt
Hat man mich fort gejagt.
Von Julia musst ich geh’n

BEIDE:
Ich werd’ es nie versteh’n
Dass uns das Schicksal trennt,
niemand uns Mitleid schenkt.
Nur wer mit dem Herzen sieht
Weiß was mit uns geschieht.

ROMEO:
Und ich irre durch Mantuas Gassen
So verlor’n, verstört, gottverlassen
Allein!

ROMEO:
Ohne sie bin ich mutlos,
ohne sie bin ich ziellos.
Nun bin ich einsam, vom Glück verlassen
Es ist so grausam sie loszulassen
Wenn ich bei ihr bin
Strahlt meine Seele hell
Wenn ich bei ihr bin

JULIA:
Das Schicksal zwingt mich in die Knie.
Oh Pater helft doch irgendwie.
So helft doch, helft doch irgendwie!
Hat niemand ihm die Tat verziehn,
verlor’n bin ich ohne ihn!

Nichts kann die Liebe mindern
Warum will man uns hindern?
Oh ……..

BEIDE:
Verrinnt die Zeit so schnell
Wenn sie/er mich zärtlich hält
Bedeutet es mir die Welt!
oho



13.Wie sag ich’s ihm

BENVOLIO:
Ich bin nicht von Wichtigkeit,
ich bin nur ein Freund aus Kinderzeit,
Diese Tage aber scheinen weit
Es ist vorbei!

Alles war so unbeschwert,
doch schon heut läuft alles ganz verkehrt.
Denn der Tod brach über uns herein,
zerstörte unser leichtes Sein!
Wir waren Herrscher dieser Welt
davon heut nur noch ein Traum erzählt
auch wenn morgen hell die Sonne lacht,
Julia wird ihm nicht zurückgebracht
In die Welt.

Ich bin verzweifelt!

Wie sag ich’s bloß?
Wie sag ich’s bloß?
Sein Leid wird grenzenlos
Wie sag ich’s bloß,
dass die Frau die all sein Glück,
nie mehr wieder kehrt zurück,
dass in dieser Dunklen Zeit
nur noch ein ein’zger Freund ihm bleibt.

Wie sag ich's bloß?
Welch hartes Los!
Wie sag ich’s bloß?

Und wir lebten Vogelfrei,
denn der Tod,
er war uns einerlei.
Unsre Freundschaft,
sie war sorgenfrei.
Es ist vorbei!

Nur ein ein’zger kurzer Stich
Aus Mercutio das Leben wich,
leiden kannt ich nie zuvor
bis ich diesen Freund verlor.

Wir war’n Herrscher dieser Welt
Davon heut nur noch ein Traum erzählt
Auch wenn sie Reue zeigen über Nacht
Julia wird ihm nicht zurückgebracht,
in die Welt.

Ich bin verzweifelt.

Wie sag ich’s bloß?
Wie sag ich’s bloß?
Sein Leid wird grenzenlos.
Wie sag ich’s bloß,
dass die Frau an der er hing
heut für immer von ihm ging,
und die Liebe nahm sie mit,
für die er so unendlich litt.

Wie sag ich’s bloß?
Welch hartes Los.
Wie sag ich’s bloß?

Wie sag ich’s bloß?
Wie sag ich’s bloß?

Sein Leid wird grenzenlos
Wie sag ich’s bloß,
dass die Frau die all sein Glück,
nie mehr wieder kehrt zurück,
dass in dieser Dunklen Zeit
nur noch ein ein’zger Freund ihm bleibt.

Wie sag ich's bloß?
Welch hartes Los!
Wie sag ich’s bloß?
Wie sag ich’s bloß?



14. Julias Tod

JULIA:
Warum bleib ich voller Qual
Ganz allein in meiner Not?
Hab ich noch eine andere Wahl,
wenn mein Romeo geht in den Tod
Versucht man nicht uns zu verstehen,
bleibt in eurer Einsamkeit!
Wenn wir vor Leidenschaft vergehn,
so versteckt ihr euch in Bitterkeit.

Ich sterbe vor Liebe, sterbe vor Liebe!
Ach Romeo, mein Romeo
Allein leben ist trostlos.
Mein Dasein wird wertlos
Für jede Nacht fehlt mir der Mut,
wenn dein Herz nicht an meinem ruht.

Ach Romeo, mein Romeo
Erwart mich, denn ich folg dir
Ich bleib nicht allein hier.
Nichts hilft mir in meiner Not!
Erlösen kann mich nur der Tod.

Auf euer Leid ist kein Verlass!
Mitleid kann ich keines sehen!
Verbleibt doch hier in eurem Hass,
doch ich will zu meinem Liebsten gehen.

Ich sterbe aus Liebe, sterbe aus Liebe!
Ach Romeo, mein Romeo
Allein leben ist trostlos.
Mein Dasein wird wertlos.
Für jede Nacht fehlt mir der Mut,
wenn dein Herz nicht an meinem ruht.

Ach Romeo, mein Romeo
Erwart mich, denn ich folg dir
Ich bleib nicht allein hier.
Nichts hilft mir in meiner Not!
Erlösen kann mich nur der Tod.



15. Warum

PATER LORENZO:
Warum, warum?
Ich gab die Hoffnung niemals auf,
doch jetzt erschreckt mich der Weltenlauf.
Die Welt läuft ins Verderben!
Für dich übt’ ich Verzicht,
mein Geist, er wurde dein.
Für Dich begehrt’ ich nicht,
mit einer Frau zu sein!
Der Glaube war mir nah,
jetzt spür ich ihn nicht mehr!
Den Hass, den ich hier sah,
verurteil ich so sehr!
Du warst mir immer Trost
Ich war in deiner Macht,
doch eh ich mich besann,
end' ich als armer Mann,
der nicht mehr glauben kann!

Warum, warum?
Ich sah der Liebe Herrlichkeit,
erkenne spät, dass der Tod nur bleibt?
Die Welt läuft ins Verderben.
Für dich vergab ich viel!
Das Gute war Ziel
Für dich nahm ich die Beicht’
doch meine war nie leicht!
Es ist nichts wie bisher,
die Last wird mir zu schwer!

Ich ruf, doch du bist taub!
Was ich glaubt, zerfällt zu Staub!
Oh Gott, es ist zu spät!
Dass du nicht bei mir bist
Ich bin ein Mensch wie sie!
Vor dir, mein Gott, ich knie- verlassen.
Wie noch nie!

Doch ich suche Dich
Ich war ein stolzer Christ
Du warst mein ganzes Glück,
ich habe nichts vermisst!
Nun siegt in mir das Gift,
das meine Lieb’ erfasst.
Der Bibel wahrer Schrift

im Herzen nun verblasst.
Oh Gott, ich fleh dich an!
Hör zu.
Wer dir so klagt!
Vor Dir steh ich als Mann,
der dir im Wahnsinn sagt,
dass er verzagt!

Warum?
Sag mir warum!

Warum?
Warum?

Wie kannst du nur so grausam sein,
lässt mich in meinem Schmerz allein?
Warum?
Sag mir warum!

Warum?
Gott warum?
Sag mir warum!

Hast du in deiner Herrlichkeit jemals gewollt,
dass der Tod nur bleibt?
Warum?
Sag mir warum!
Warum?


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